Nährstoffzusammensetzung essbarer Insekten
Je nach Art, Alter und Ernährung enthalten sie auch verschiedene Mikronährstoffe wie Kupfer, Eisen, Magnesium, Mangan, Phosphor, Selen und Zink sowie die Vitamine Riboflavin, Pantothensäure und Biotin. Einige Arten von Käfern, Heuschrecken und Grillen sind zudem reich an Folsäure.
Der klare Vorteil von Insekten liegt darin, dass die Proteine in den getrockneten Insekten hochkonzentriert sind. Für Menschen, die weitestgehend auf Fleisch oder Fisch verzichten wollen, sind sie eine wertvolle alternative Eiweißquelle. Insekten machen durch ihren hohen Eiweißgehalt so satt, dass man kaum mehr als 20 Prozent Insekt in einem Gericht essen kann. Das bedeutet, dass bereits etwa 50 Gramm Mehlwürmer eine satte Portion Eiweiß liefern. Und im Vergleich dazu kosten sie dann gar nicht mehr so viel wie gutes Fleisch.
Viele essbare Insektenarten sind reich an hochwertigem Eiweiß, Fett und dem Ballaststoff Chitin. Chitin ist ein wichtiger Bestandteil des Außenskeletts und ein unlöslicher Ballaststoff, der vermutlich größtenteils unverändert vom menschlichen Körper ausgeschieden wird. Der durchschnittliche Eiweißgehalt von Speiseinsekten liegt zwischen 35 und 61 Prozent der Trockenmasse. Einige Arten von Grashüpfern, Heuschrecken und Grillen können sogar bis zu 77 Prozent Eiweiß enthalten.
Der Fettgehalt essbarer Insekten liegt im Durchschnitt zwischen 13 und 33 Prozent der Trockenmasse. Ihr Energiewert ist vergleichbar mit dem von Fleisch, wenn man die Frischmasse betrachtet. Aufgrund ihres hohen Gehalts an ungesättigten Fettsäuren können Speiseinsekten sogar mit einigen Fischarten konkurrieren.
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Speiseinsekten: Wasserverbrauch und Ökobilanz
Die Landwirtschaft verbraucht weltweit etwa 70 Prozent des Trinkwassers. Die Produktion von 1 kg tierischem Protein erfordert 5-20 Mal mehr Wasser als die Erzeugung von 1 kg Getreideprotein. Diese Zahl steigt auf das 100-fache an, wenn man das Wasser berücksichtigt, das für die Produktion von Futtermitteln benötigt wird. Die Wassermengen, die für die Produktion von je 1 kg Fleisch benötigt werden, sind wie folgt: Huhn 2.300 Liter, Schwein 3.500 Liter, Rind 22.000 Liter – wobei die Schätzungen für Rindfleisch bis zu 43.000 Liter erreichen. Im Vergleich dazu haben Insekten einen deutlich geringeren Wasserbedarf.
Die Ökobilanz ist eine Methode zur Bewertung der Umweltauswirkungen während des gesamten Produktlebenszyklus. Bisher wurden nur Mehlwürmer hinsichtlich ihrer Umweltauswirkungen quantifiziert. Dabei wurden der Ausstoß von Treibhausgasen, der Energieverbrauch und die benötigte Fläche für die Mehlwurm-Produktion berücksichtigt. Es wurde festgestellt, dass der Energieverbrauch für die Produktion von 1 kg Protein bei Mehlwürmern niedriger ist als bei Rindfleisch, vergleichbar mit Schweinefleisch und etwas höher als bei Huhn und Milch.